FAQ

15 kurze Fragen – 15 kurze Antworten

erfahrungen1

Hast Du aus den bereits bestehenden autarken Dorfgemeinschaften schon gewisse Tendenzen und Erfahrungen erkennen und analysieren können?

Ja, das war quasi der Beginn, der Grundstock meiner Arbeit an diesem Thema. Ich habe an die 100 Bücher und noch wesentlich mehr Texte im Internet durchgepflügt und dabei endlos viele Aussteigergruppen „studiert“. Um feststellen zu müssen: sie sind praktisch alle an den gleichen Fehlern gescheitert.

Entweder gab’s 1. einen Guru der das Zusammenleben bis in die Privatspähre hinein bestimmte oder 2. ein endloses „Ausdiskutieren“ in Stuhlkreisen, was den Betrieb bremste und die ursprüngliche „Vision“ früher oder später auf das kleinste gemeinsame Vielfache – also auf ein Minimum – reduzierte. Dann fehlte bisher 3. fast immer eine unabhängige Entgeltungseinheit, welche die eigene Produktivität stützte. Wodurch das mit den „Weltmarktpreisen“ der Aussenwirtschaft nicht konkurrenzfähige Güter- und Dienstleistungsangebot der eigenen Gruppe – wenn es ein solches überhaupt gab – stets schnell einbrach. Und/oder es wurde 4. alles gemeinsam gemacht: man ging miteinander ins Bett, kochte zusammen, arbeitete im Kollektiv – was natürlich auf die Dauer die Privatsphäre ruiniert. Ein Vollpfosten in der Gemeinschaft dem man nicht „ausweichen“ kann, und schon wackelt das Gesamtsystem.

Diese Fehler wurden und werden beständig von praktisch allen „Aussteigergruppen“ wiederholt. So als ob das zum Standardprogramm gehört. Der Vorwurf der „Weltfremdheit“ widerfährt den „Utopias“ daher gar nicht mal zu Unrecht.

Das von mir vorgeschlagene Konzept verfolgt dagegen, von der direkten und egalitären „Geld“schöpfung einmal abgesehen, überwiegend  einen konservativen Gesellschaftsentwurf, der sich in der Praxis bestens bewiesen und bewährt hat: und zwar dem des herkömmlichen Dorfs, das über 1000 Jahre Bestand hatte, guten Bestand, weil hier als oberstes Prinzip Freiheit und Freiwilligkeit stehen. In diesem System geniessen die Menschen Spielräume, ihr SelbstSein. Sie haben ihre eigenen Häuser, in die ihnen niemand reinschaut und in denen sie tun oder lassen können, was immer ihnen beliebt. Sie führen ein weiterreichbares Familienunternehmen, in das sich niemand einmischt. Mehr Freiheit von der Obrigkeit suchen heisst für dieses Konzept auch: von Bevormundungen innerhalb der eigenen „Kommunität“ frei zu sein. Diesen letzten Satz haben die meisten Weltverbesserungsunternehmer aber nur ganz ganz selten beherzigt. Weil sie selbst Macht wollten. In unserem „Alternativsystem“ dagegen kann der Einzelne und mit ihm „die Basis“ ab der Stunde 0 eine selbstgewählte Arche eigenständig weitersteuern.

wen sucht ihr?2

Welche Menschen könnten das Potential haben, die Idee der Siedlergemeinde umzusetzen?

Jeder passt, der sich ernähren kann. Das Konzept ist wie gesagt ein sehr traditionelles, zu 90% entspricht es dem Vorbild des mitteleuropäischen Dorfs, das bis zum Einzug der Globalisierung lang prächtig geklappt hat. Eines der wirklich wenigen Dinge die in diesem Konzept anders geregelt sind ist das Prinzp der „gerechten Entlohnung“. Daß ein Autarksystem in erster Linie nach innen arbeitet entspricht wiederum weitgehend dem klassischen Vorbildsystem; der schachernde, galoppierende Globalmarkt „ausserhalb“ interessiert da nicht – Ex&Importe spielen darin keine wirkliche Rolle.

In so einem Kleinstmarkt muss man, wenn man sich „über Wasser“ halten will, natürlich einen Beruf wählen der dauerhaft von den Mitsiedlern angefordert wird. Der Lohn kommt nicht automatisch, aus irgendeinem gemeinsamen „Topf“ – wirtschaftliche Wertschätzung gibt es nur wenn Wert produziert und durch Kunden geschätzt wird, sprich: über die private Warentheke geht. Der Bäcker und der Friseur – um nur zwei Beispiele zu nennen – haben da kein Problem. Der Gärtner möglicherweise schon. Sicher übt er einen schönen, erhebenden  und durchaus nützlichen Beruf aus- ABER er hat schlechte Aussichten von den anderen Haushalten nachgefragt zu werden, da eine hohe Anzahl von Hausbesitzern erfahrungsgemäss am liebsten selbst auf der Privatscholle fuhrwerkt. Der Profigärtner muss daher, wenn er nicht grad in einer Großstadt lebt, in einer kleinen Kommunität mit einer dünnen Auftragslage rechnen.

Können da nur geschlossene Familien mitmachen?

Von der mittel- und langfristigen Planung her wäre das natürlich das ideale Anforderungsprofil, und es ist erfreulich, daß sich tatsächlich viele Familien gemeldet haben. Der Personenstand sollte aber definitiv kein Ausschlusskriterium sein.  Auch Singles und erst recht Paare können und wollen sicher irgendwann mal eine Familie aufbauen.  Selbst in einem Haus miteinander wohnende Freundeskreisen sind denkbar; wenn auch das Autarkdorfkonzept klar in Richtung Familienunternehmen zielt und Betriebe langfristig durch die gleiche/n Person/en besetzt sein sollten. Rotationen im Sinne eines „Ich mach da mal einen Sommer lang mit“ würden keine wirkliche Dorfgemeinschaft ermöglichen.

Kommen auch Rentner in Frage?

Klar, sie müssen sich nur wie jeder andere selbst versorgen können. Sei es über eine Rente, eine mitgebrachte Familie oder durch eine betriebliche Tätigkeit. → Renten Sichern

demokratie 3

Nehmen wir an, das Projekt findet Begeisterte. Beginnt die angesprochene Basisdemokratie dann unter diesen Vorreitern bereits im Vorfeld des Dorfeinzugs?

Demokratie ist ein Entscheidungsweg. Ein Auswahlprozess. Will ich dieses System? Oder doch ein anderea? Von daher ist die Basisdemokratie bereits für jeden in dem Moment da,  wenn er eine grundlegende Agenda für sich persönlich für gut befindet. Die Frage, die sich jeder selbst zu stellen hat ist denkbar einfach und immer die gleiche: „Sind die gegebenen Spielregeln für mich attraktiv?“ Entweder sagt man ja. Oder man lässt es. Beides ist gut. Das Mittelding ist schlecht. Weil dann wieder „Politik“ aufkommt. Ein endloses Abstimmen, das das angebotene Ideengebäude verwässert und den „Prozess dorthin“ erlahmen lässt oder gleich ganz verhindert.

Was wäre passiert, wenn, sagen wir der Kfz-Fan Henry Ford an seinem heimischen Reißbrett ein neues Automodell entworfen hätte, Karossserie, Motortyp, Berechnung von Bremswegen, diese Sachen halt – und er hätte dann geichermassen Kunden und Konstrukteure eingeladen, daß sie „basisdemokratisch“ darüber abstimmen. Es hätte das daraus entstandene Probemodell – einen Sport-Familien-Turbo-Käfer-mit-Elektro-Diesel-Hamsterrad-Antrieb- unter Garantie im Windkanal glatt gegen die Wand gesegelt. Das Fahrzeug wäre nie in die Produktion gekommen.

Anderes Beispiel: Eine Kampfsituation. Man sieht sich bedroht und plant den Gegenangriff. Das gibt es privat im Kleinen, das gibt´s aber auch im Großen zwischen Staaten. Nehmen wir Letzteres: Ein Militär, egal wer, entwickelt auf dem Höhepunkt einer bewaffneten Auseinandersetzung eine Angriffsstrategie. Und zwar eine gute. Der Verteidigungminister ruft darauf andere Experten und – als eingefleischter Demokrat – Zivilisten ins Stabsgebäude. Wenn er auf zack ist, hat er die Irren („Es gibt gar keinen Krieg“) und Pazifisten („Ist denn Krieg überhaupt nötig?“ „Unterwerfen wir uns doch lieber!“) vorher aussortiert. Doch selbst der übrig gebliebene Rest reicht mit seinen widersprüchlichen Vorstellungen („Über links“ „Über rechts“, „direkter Angriff“ „Guerillakampf“) aus, jegliche Taktik im Keim zu ersticken. So wird aus jedem Schlieffen-Plan ein Schlaffi-Unternehmen. Ergebnis: Niederlage

Nächstes Szenario. Ein Schatzssucheunternehmen. Von denen gibt es hunderte, das wird heute professionell betrieben. Wenn nun eine Firma oder eine Einzelperson öffentlich eine Expedition ausschreibt, zur Hebung einer spanischen Goldgaleere , von der man wisse, wo diese liegt, dann kann man sich dort anschließen, es bleiben lassen, oder, wenn man´s „besser weiss“ und die Parameter des Inserenten für Unfug hält, sein eigenes Unternehmen ausrüsten. Bestimmt man aber innerhalb eines solchen Projekts die Längen- und Breitengrade im ungefähren Mittel der Mehrheitsmeinung, dann landet man im N/irgendwo. Und da ist dann unter Garantie gar nichts zu finden. Ausser vielleicht ein paar Fische.

Von daher lautet mein dringender Ratschlag: Basisdemokratie erst nach Erreichen des gemeinsamen Ziels! Nicht vorher, auf der Wegstrecke.

demokratie 4

Wie schliesst du aus, daß das Autarkdorf nach seinem Aufbau in eine Führungsstruktur reinrutscht?

Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Die meisten „Utopien“ sind genau hieran, in bzw. an der Leitungsrolle ihres Vordenkers zugrunde gegangen. Für den Moment gibt es eine solche tatsächlich durch mich, da ich ein fertiges Baukastensystem anbiete und damit im Prinzip etwas vorstelle, was kritische Beobachter mit „mir“ gleich setzen könnten. Die Befürchtung, daß Eggerts Spielregeln am Ende Eggert dienen ist aber leicht widerlegbar, da ich erstens an der ganzen Sache nichts verdiene und zweitens meine Möglichkeiten spätestens bei Einweihung des Dorfes schlagartig in sich zusammenbrechen – was ich auch ganz bewusst so veranlagt habe, denn ich kenne die Versuchung des Schöpfers, „sein Baby“ auf immer und ewig zu „schützen“ und nicht mehr loslassen zu wollen. Der ideelle Entwickler ist da einem Vater vergleichbar, der seine Tochter nur ungern „aus der Hand gibt“ – er muss es aber, damit das, was er am meisten liebt, eigene Wege geht, frei wachsen kann. Deshalb sieht dieses spezielle Projekt bewusst keine Führungsinstanzen vor, auch keinen Bürgermeister. Entscheidungsprozesse sind hier ausschließlich breitenwirksam skizziert. Dergestalt, dass jemand, der nach Ingangsetzen des praktischen Zusammenlebens einen strukturellen Misstand sieht eine Petition aufstellt, für die er mindestens 5 Mitunterzeichner ausserhalb seiner Familie sucht – solche Anliegen lassen sich problemlos einmal im Monat vor der ganzen Dorfgemeinschaft vorgetragen. Das „Volk“ entscheidet dann mit Handzeichen auf pro oder contra. Gibt es eine Mehrheit für die aufgestellte Kritik, so geht diese an einen ad hoc und immer wieder neu bzw. zufällig besetzten Ältestenrat, welcher 2-3 Änderungsvorschläge analog der Dorfcharta entwirft, von der sich die Dorfgemeinschaft wiederum per Handzeichen die Beliebteste aussucht, die dann als gesetzmässig durchgesetzt gilt. Ich denke an dieser Idee gibt es innerhalb einer freiwillig zusammengekommenen Kommunität nichts auszusetzen.

demokratie 5

Wollen wir es nicht doch hier im System versuchen?

Ich habe den Glauben an die Reformierbarkeit des Systems weitestgehend verloren. Sehen Sie, grundsätzlich gibt es immer drei Möglichkeiten, wie man aus einer misslichen politischen Lage (und wir befinden uns zweifellos in einer solchen) wieder herauskommen kann:

  1. die Information, die auf ein Umdenken in der Führung und/oder im Wahlvolk setzt. Hier liegen zwei  Hoffnungen vor: Zum einen dass die Regierung ihren destruktiven Weg von selbst verlässt. Und: Dass das Volk sich eine neue Regierung wählt. Beides wird aber nicht passieren. Erstens weil die käuflichen Politiker beständig von ihren Zuhältern in lobbyistischen und anderen Zirkeln auf den globalistisch-konsumistisch-zerstörerischen Weg eingeschworen werden. Zweitens weil die Medienführung, die das anprangern müsste, gleichfalls käuflich ist und in den gleichen Clubs verkehrt. Und drittens weil das mainstreamige Wahlvolk obrigkeitshörig, feige, faul, verantwortungsscheu ist- in dieser Reihenfolge, und vermutlich vergesse ich hier gerade 10 andere „Härten“ dieses Typus „mitlaufender Massenmensch“ zu erwähnen. Maximal 25% kritischer Masse die auch ohne TV-Belehrung, ja sogar gegen diese, zu denken imstande ist kann man erreichen, mehr nicht; für eine wirkliche „Wende“ ist das zu wenig.
  2. Rettungsmöglichkeit: die Revolution. Diese kann massengetragen sein, ist es aber historisch selten gewesen, eben weil der Bürger dazu zu bräsig ist. Organisiert und umgesetzt wird die Revolution meist nur von ein paar Dutzend entschiedenen und gut vernetzten Leuten, nach einem klugen Plan. Die grundlegende revolutionäre Lage ist heute gegeben, ganz sicher auch hierzulande. Die genannten Aktivisten sind aber nicht in Sicht.
  3. bleibt nur noch die Sezession, also der strategische Rückzug. Wenn das Land von Invasoren besetzt oder fremdkontrolliert und von gekauften Quislingen regiert wird, wenn es vorsätzlich der finanziellen und kulturellen Vernichtung zugeführt wird, wenn sich dieses Programm von oben herab bewusst gegen den Staat und das indige Staatsvolk richtet, dann kann es für den erwachten Bürger nurmehr eine Lösung geben: Die Los-Lösung.

HUNDERTTAUSENDE, die ihren inneren Widerstand auf die eigenen vier Wände oder auf gelegentliche Kommentare im Internet beschränken, dabei als Einzelkämpfer im System ausharrend, werden alle miteinander scheitern, schon weil ihre Kinder in den Schulen von Systempädagogen unterrichtet werden und den Angriffen der Erziehungsmedien im wahrsten Sinne des Wortes unterliegen. NUR 50 FAMILIEN, die als „Lebenszelle“ aus dem halbgefällten, sterbenden Volks-Stamm ausscheiden, werden dagegen langfristig „überleben“ – wenn sie eine gemeinsame Kommunität bilden. Darin glücklicher weil selbstbestimmter. Sie sind es, die den Samen weitertragen; nach aussen hin ohne aufwändiges Marketing, einfach durch ihr gelebtes Vorbild. Ihr Glücklicher-Sein wirkt magnetisch, es wird positiv-viral. Ohne sich an den Firewalls der Systemmedien zu verbrauchen, ohne überzeugen zu wollen, ohne sich weiter mit den Abgründen der Politik zu befassen werden sie die zurückgelassenen Schlafschafe leichter erreichen als jeder Aufklärer. Das Warum ist leicht erklärt: Dauerflucher, Klageweiber und Kassandras sind nicht anziehend.

Die Siedler sollten in diesem Sinn ihr Augenmerk allein auf ihre Chance, auf das Positive gerichtet halten: Wütend oder missoniorisch zurückzuschaun, anzuhaften oder Dinge ändern zu wollen die man nicht ändern kann ist nichts als verdriesslich. Politik, glauben Sie’s mir, ist Machiavelli. Und Machiavelli ist stinkende Gülle. Entweder man putzt den Laden, was eine Revolution bedeutet, oder verlässt das Scheisshaus. Alles andere ist dummer Masochismus.

systemfrage 6

Nach deiner Aussage ist deine Vision nach allen Seiten offen

Ja, sie zielt in allererster Linie auf Autarkie und Autonomie einer Gemeinschaft, die das Zentralsystem als negativ erlebt und nach mehr „Eigenheit“ strebt. Auf diesen Souveränitäts-Grundstock lassen sich prinzipiell verschiedenste  „Weltanschauungen“ aufpfropfen. Würden sich nun tausende Leute mit jeweils eigenen Grundüberzeugungen melden – marxistische, liberale, konservative, religiöse, grüne, peronistische, was auch immer – dann wären gleich mehrere Projekte zugleich am Start, um im Sinne gelebter Vielfalt und Demokratie einem jeweils anderen selbstbestimmteren Dasein entgegenzugehen. Ich könnte mir nichts Schöneres denken.

systemfrage 7

„Umsetzbarkeit geht vor Wunschtraum“: Steht das Eggert-Leitbild nicht bereits fest, bevor der erste Stein gesetzt wird?

Mein eigenes „Idealbild“ ist in so einem aussergewöhnlichen Minizellenverband, in dem Autarkie und Autonomie oberste Priorität haben, nicht umsetzbar. Ich hatte mich bei den Vorarbeiten ordentlich zurückzunehmen und etliche Vorlieben den neben- bzw. sogar konträr liegenden Anforderungen gegenüber unterzuordnen. Den Mit-Aktivisten im Wartestand wird es da nicht anders ergehen. Es ist seltsam, man denkt gern oder fast nur ins Große, professionelle Bundestrainer und Kanzler gibt´s bei uns ja zuhauf, und wenn man eine Kleinautonomie bauen will merkt man, dass das dort anders laufen muss, einfach weil die Rahmenbedingungen andere sind. Von daher ist dieses spezielle System, schon abgesehen davon dass es in den meisten Zügen einem bereits bestehenden (dem „Dorf“) entspricht, sowieso nicht meine „Erfindung“. Ich würde mich eher als gesellschaftlicher „Statiker“ sehen, der natürliche Regeln und Gesetze beachten muss und dabei schaut, wie er unter diesen Gegebenheiten etwas Tragfestes zustande bringt. Unter erschwerten Bedingungen, weil es ja um nicht weniger als den Aufbau einer maximal freien, selbstbestimmten Gesellschaft geht. Im Kleinformat.

systemfrage 8

Anastasia, Ubuntu, Freeman Kneissl: Es gibt andere AussteigerKonzepte. Warum nicht einfach an deren Weg orientieren?
Das Jeder-für-sich-selbst-Autark Projekt „Anastasia“

Anastasia vermittelt den Eindruck einer Wiederbelebung des traditionellen Russland. Das klingt im ersten Moment romantisch und damit schön. ABER: Das alte Rußland war dem alten Mitteleuropa trotz Bodenreichtums in seiner Produktivität immer unterlegen. Auch, weil viele Menschen vor allem in ländlichen Regionen zugunsten einer individuellen Eigenversorgung die unternehmerische Spezialisierung vernachlässigten – das ist eine Schwäche, die Anastasia nun wiederholt und ausbaut. Man übersieht dort, daß nur die Spezialisierung im Sinne von Vertiefung „Know How“ hervorbringt. Und, nein, dieses nur-diese-Arbeit-und-keine-andere muss defintiv nicht ermüden und anöden. Ein echter Beruf ist bereichernd und erfüllend, wenn man ihn nicht vordergründig aus Geld- und Statusgründen sondern als Berufung wählt. Nehmen Sie mich als Beispiel: Ich habe durchaus gute Bücher hervorgebracht, vor allem deshalb, weil ich mich auf diese Arbeit konzentrieren konnte. Würde ich nebenbei als Bäcker für Freunde und Bekannte Kuchen gezaubert haben, dann hätte ich keine Freunde mehr denn ich bin in der Küche eine echte Niete; und meine schriftstellerische Arbeit wäre bei halber Recherchezeit nur halb so gut gelungen. Sollte eigentlich einleuchten.

Bitte auch zu bedenken: Glück, das wir alle suchen, hat auch mit Schönheit und Geborgenheit zu tun. Nicht nur eine durch InnenHandel begegnungsintensive Gesellschaftsform kann das anbieten. Sondern auch das Zusammenleben in greifbarster, baulicher Art (das Wort er-baulich leitet sich hier ab). Und Anastasia bietet das nicht, jedenfalls nicht als „schönes“ Dorfbild; das Einzelkämpfertum, welches sich in diesem positivistischen Konzept im Ziel der Selbstversorgtheit wiederfindet, taucht so auch negativ im Sichtbild der Siedlung auf: einzeln stehende Häuser und Höfe, weit auseinandergezogen, wie zufällig in die Landschaft geworfen. Schade. Denn es sind die Gassen, Winkel, Plätze und Höfe, die uns magisch anziehen. Es sind die Alt-Städte und die letzten, noch nicht entvölkerten nußschalenartig bebauten Dörfer. Vielleicht ist das so, weil wir hier einer Gemeinschaft nachspüren können, die im gesellschaftlichen Leben bereits verloren gegangen ist. Architektur und Flächengestaltung ist ein wichtiger Punkt fürs Wohlfühlen, für das Nestgefühl. Wir sollten versuchen, dieses herzustellen.

„Politik kommt vor Praxis“: das groß gedachte Konzept Ubuntu/Tellinger

Viele an der Siedlergemeinde Interessierte fragen auch nach „Ubuntu“. Hier eine Beispielsmail:

Haben Sie sich mit der Ubuntu Bewegung von Michael Tellinger aus Südafrika schon befaßt? In neu aufgebauten Gemeinschaften gibt es kein Geld ! Auch keinen Tauschhandel !!!!!!! Jeder macht was er am besten kann und Spaß macht und bringt dies in die Gemeinschaft ein. Gleichzeitig gibt jeder seinen ganzen Bedarf zum Leben bekannt und holt die Waren aus dem Supermarkt oder Lager. Ohne dafür zu bezahlen. Es wird 3 mal so viel produziert als die Gemeinschaft selbst benötigt. So kann man auch Umlandgemeinden beliefern.

Klingt verführerisch. Ich habe mich also gleich mal „schlau“ gemacht. Eine google-Suche zu Ubuntu verlinkte zu einer Partei, mit der Tellinger liiert ist und über die er sehr kluge politisch-finanzielle Forderungen erhebt. Die sich aber auf die Großpolitik beziehen, was bei Parteien immer so ist, da sie in allererster Linie die Nation verändern wollen und nicht auf die Neugestaltung eines kleinen Gebiets abzielen. Ein an den Start gebrachtes Ubuntu-„Dorf“, das die in zahlreichen Mails bereits als gelebte Realität verkauften Vorteile aufweist, gibt es nicht. Soweit erstens.

Ich wünsche es Tellinger aus vollem Herzen, daß es das gepriesene Lokalprojekt irgendwann geben wird. Wobei ich – zweitens – zu bezweifeln wage, dass sich die hohe Produktivität („3x so viel wie benötigt“) einstellen wird, wenn das Geld mitsamt dem freien Unternehmertum  abgeschafft wird. Geld (im Sinne von Belohnung) und eigene Läden (als Besitz) erhöhen nämlich die Leistungsbereitschaft der Menschen ganz ausserordentlich. Auch die Tageslaunigkeit der Berufsausübung, die man in das Ubuntusystem leicht hinein liest, dürfte zulasten der Produktivität gehen. Probt man mit Leuten, die sich mit gefühlten 100 Begabungen und „Lebensinteressen“ zusammenfinden die „Selbstfindung“, dann – das ist voraussehbar – hat keiner von denen einen „wirklichen“ Job, in dem er spezialisiert und „gut“ ist – alles und jeder experimentiert vielmehr rum, „probiert sich aus“. Wenn ich letztere Worte lese stellen sich mir die Zehennägel hoch, weil das genau die „Aussteigertypen“ sind, vor denen ich im Interview gewarnt habe: jeder macht was ein bisschen, keiner etwas richtig, alle „schaun mal“ was heute mit arbeiten so dran ist, wenn überhaupt. Abgesehen davon daß etliche professionelle Ausnutzer – und die gibt es immer – dazu neigen, wenig in den „gemeinsamen Topf“ (Supermarkt) reinzulegen- um anschliessend umso mehr dort herauszuholen. Sei es materiell oder, einmal erlaube ich mir dieses Wort denn doch, „energetisch“. Und schon ist der Streit innerhalb der Community vorprogrammiert.

Drittens und letztens würde sich die Einrichtung eines zentralen Supermarkts ruinös auf die Geschäftekultur auswirken, die ein Autarkdorf schon allein aus Gründen der Ästhetik und Vielfalt anstreben sollte.

Ein Zusatz zum letzten Punkt: Das von mir vorgestellte Konzept gründet auf Selbständigkeit und Lebensfähigkeit, nicht nur auf Selbständigkeit und Lebensfähigkeit des anvisierten Gesamtsystems, sondern auch des Individuums bzw. der teilnehmenden Familien. Es muss also jeder für sich entscheiden, ob er mit seinem Beruf „gebraucht“ wird und auf diesem Weg auch die benötigten „Verkäufe“/“Einnahmen“ wird erzielen können. Wenn jemand in einem natürlicherweise nach innen – ins „Hier und Jetzt“ gerichteten – Dorf dann „halbgares“ oder exotisches wie karmische Aufstellungen anbietet, dann wird er davon kaum überleben. Es sei denn seine Mitsiedler stehen alle auf sowas, was ich bei der hohen Dichte an Handwerkern nicht unbedingt annehme. Gärtner, Handaufleger, Schamanen, Musiker und (Lebens-) Künstler aller Art sollten also von diesem sehr realitätsnahen Unternehmen daher besser die Finger lassen.

Das Konfrontations-Konzept von Freeman Kreissl

Eine nächste Mail, wiederum stellvertretend für einige andere, ähnlich lautende:

Der Joe Kreissl aus Ö. – vielleicht kam er dir schon zu Ohren – dürfte es nun endlich schaffen, Erlösterreich zu gründen, da er ein Schloß fand mit junger Eigentümerin auf eigenem Land (in Salzburg), die auch so leben will, und es gibt schon so einige dieser Menschen in Ö, ich hörte von ca. 200. Wie lange es „denen“ noch schnutzpiepegal sein kann, wenn die Gesetze knallhart so gebraucht werden, wie es geschrieben steht, wird sich noch weisen.

Sorry, nein, EIN Haus schafft keine Autarkie. Nur dörfliche Kreislaufwirtschaft schafft Autarkie und damit auf dem legalem Wege zugleich gesamtgesellschaftlich selbstbestimmten Freiraum, also Autonomie. Im umgekehrten Fall kann man natürlich Autonomie einfach mal proklamieren, aber das geschieht dann ohne echte Basis – es zieht die Autarkie auch nicht nach – und  geht allein gegen die -mögen die noch so ungerecht sein oder erscheinen – bestehenden Gesetze. Im Sinne eines juristischen Kampfs, der von vornherein verloren ist. Autonomie ohne Autarkie ist also eine leere Behauptung die sich nicht behaupten kann. Was auch Kreissls Vorgänger Peter Fitzek trotz anderer guter Ideen ausgeblendet hat, daher sein zwangsläufiges „Scheitern“.

Aus der gleichen Mail:

Ein größeres Problem sehe ich darin, dass viele von denen noch ziemlich viel träumen.. leben in minimalistischen Wohnwägen usw. – tja, wie lange wohl!

Eben, irgendwann hat man davon auch genug und eine Familie wollen die wenigsten in so einer Umgebung gründen, also wird´s auch nichts mit der Bevölkerungspyramide, welche die Basis einer funktionierenden Gesellschaft ist.

Die nächste Mail im gleichen Zusammenhang:

Wollte mal wissen wie man bei Euch mit Systemkonflikten umgeht. …Ich habe mir auch schon Sachen von Welcome to Freedom Joe Kreissl angeschaut und dieser gesamte rechtliche Kampf scheint unglaublich energieraubend.

Richtig. Die Direktattacke gegen das System ist nicht nur Energie- und Kraft-raubend. Sie ist auch von vornheraus aussichtslos, da der nicht anerkannte Staat halt eben doch „da“ ist und das Gewaltmonopol in Anspruch nehmen kann. Mit deutlich mehr Machtmitteln als es die kleinen Davids haben. Ein erfolgreicher „Umgang“ mit dem System kann daher nur auf dem Grundsatz einer klugen Konfliktvermeidung beruhen, nach Vorbild Gandhis des „Nicht Berührens“.

Die Siedlergemeinde

  • kämpft daher nicht um Rechtspositionen („Gelber Schein“, „Staatsangehörigkeit Mensch“, Reichsbürgerschaft etc.), die vom Staat nicht anerkannt werden; weil dieser Streit eben nur in einen nicht endenden und schon gar nicht zu gewinnenen Windmühlenkampf mündet
  • sie entzieht sich statt dessen wie eine geschlossene Gesellschaft durch Aufbau eigener Autarkie dem „System“
  • und sie kappt in ihrem eigenen Raum zentrale Machtinstanzen des „Systems“ wie zum Beispiel NWO-Geld, Angestelltenverhältnisse und Umerziehungsanbindungen (Medien, Schule)

systemfrage 9

Euer Traditionalismus ist mir zu völkisch. Ein deutsches Dorf, ein türkisches, ein italienisches usw., das ist mir zu wenig offen. Ich könnte mich z.B. keinem kulturellen Dorf zuordnen. Es sollten schon Menschen sein, die über ihrer Kultur stehen , über jeglicher Religion, jeglicher Hautfarbe usw.

Die Globalisten und Raubtierkapitalisten lehren die Menschen heute genau das: „Über ihrer Kultur zu stehen, über jeglicher Religion, jeglicher Hautfarbe usw“ – weil sie all das abschaffen und einstampfen wollen. So wie sie die Grenzen einreissen, zwischen den Staaten, zwischen den Geschlechtern, um dann umso leichter regieren und den marktgerecht gleichgeschalteten Untertan besser ausbeuten zu können. „Über etwas zu stehen“, heisst sich darüber zu erheben. Wie kann man sich aber über etwas so Schönes wie Völker, Kulturen und Traditionen erheben? Zumal dieser international verordnete, genussfeindliche  Hang zum „Eintopf“ unseren Enkeln nur noch einen überall gleich schmeckenden einheitsbrei übrig lässt; den diese dann im übertragenen Sinne auszulöffeln haben. Die bereichernden Verschiedenheiten, die uns gestern noch in „andere“ Länder führte werden sie dann vergebens suchen. Wegen der „Bereicherung“.

Deshalb sagt das SiedlerProjekt auch ganz bewusst: „Back to the roots“. Hin zu den Wurzeln, zu den Eigenheiten, zu den Völkern, zur Kultur, zum Anderssein, zur Vielfalt. Zu dem, was anzieht.

versorgtsein 10

Wie will man eine Autarkie herstellen, wenn diese bei bestimmten Produkten gar nicht möglich ist?

Der Einwand ist gut, aber er gilt nur sehr begrenzt. Ein Beispiel das wirklich „passt“ ist die gute alte Glühbirne, die eine nach innen gerichtete Familienbetriebswirtschaft nie „hinkriegen“ wird. Siedlergemeinden müssen sie sich also auf einem anderen Weg erwerben.

Aus dieser Bredoullie heraushelfen kann den Autarkisten u.a. eine Art Schnittstellenbetrieb, der am Rand ihres Dorfes unterzubringen ist. Dieses Unternehmen betreibt in den Bereichen Landwirtschaft und Hausbau seinen Handel in beide Richtungen: mit dem Dorf in dessen Währungssystem, und mit der „Aussenwelt“ in „harten“ (dickes Anführungszeichen!) Devisen also Euro, Dollar etc. Mit einem Teil seiner Valuta-Einkünfte kann der Betrieb dann Waren, wie eben unsere Glühbirnen kaufen und diese über einen im Dorf befindlichen Importladen vertreiben.

Da der Wunsch nach Autarkie gehörig mit gedanklicher Beweglichkeit zu tun hat, werden aber erheblich weniger Waren in diesen SonderTransportweg fallen als man gemeinhin fürchten mag. So gibt es  -teilweise sogar „gesündere“- Ersatzgüter mit denen sich vermeintliche Engpässse recht elegant umschiffen lassen. Um die zu kennen braucht man nicht unbedingt Jean Pütz´ Hobbythek besucht oder den lokalen Biomarkt (etwa nach Kräutersalzen u.ä.) durchstreift haben. Schon ein bisschen Nachdenken reicht oft.

In der Kommentarebene unter dem nuovisoVideo wurde konkret das Thema Schuhe angeschnitten, für die man ja schließlich Gummibesohlungen brauche. Ob man die nun unbedingt wirklich braucht steht dahin, aber wenn dem so sei dann bitte, hier ein Gegenbeispiel das zeigt, dass Findigkeit stets zielführend ist. Frage: Hat schon mal jemand versucht, seine Autoreifen in einem Wertstoffhof loszuwerden? Wer´s noch nicht probiert hat: Sowas ist schwierig, denn die Dinger gelten als Sondermüll und werden kaum genommen. Nun habe ich vor Jahren einen TV-Bericht über einen schlauen Buschmann gesehen, der im tiefsten Afrika seine automobile Umgebung bat, die Reifen doch bei ihm abzuladen. Daraus baute er dann sehr ansehnliche Schuhe und verhökerte die zu einem guten Preis. Der Mann fährt heute Gerüchten zufolge einen Oberklasseschlitten.

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Ich mache mir Gedanken, wie wir die erste Zeit überstehen

Zum Leben braucht man Kleidung, ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen. Ich sehe das Problem „für die erste Zeit“ nur im letzteren Bereich, in der Ernährungsfrage; weshalb Aussteiger auch von Anfang an auf einen funktionsfähigen Bauernhof zu setzen haben. Die Arbeit am Dorfaufbau -also dem Dach über dem Kopf – muss dagegen keineswegs lange dauern. Ein Bekannter von mir hat sein ziegelgemauertes, zweistöckiges Haus mit seiner Schwester, seinem Bruder und drei Freunden unter baulicher Anleitung in vier Wochen hochgezogen. Der Aufbau eines Betriebs ist ebenfalls keine Herkulesaufgabe, wie leicht und geradezu spottbillig „klassische“ Arbeitsanlagen zu haben sind zeigt ebay. Den Bau von Brunnen lässt man sich von einem Fachbetrieb besorgen. → Wasserautarkie und → Energieversorgung sollten sowieso nicht DAS Problem sein.

Wie will man sich über die Wintermonate selbst versorgen?

Selbst das haben die Menschen erstaunlich lang ohne die Errungenschaften der Moderne – in diesem Fall Globalhandel – hingekriegt. Man muss sich wundern.

Die Erklärung: Wintergemüse. Lagerfähiges Obst. Und, oh Wunder: die Hühner legen auch zur Weihnachtszeit ihre Eier, die Kühe geben ihre Milch.

Der Schritt zu saisonal-regionaler Ernährung hat sogar ausgesprochene Vorteile: Kurze Wege zwischen Produktions- und Zielort ermöglichen neben der Ernte zum optimalen Reifezeitpunkt einen geringen Qualitätsverlust. Mehr Nährstoffe bleiben erhalten, die Ware ist frischer, schmeckt besser und hält beim Käufer länger. Mehr Nährstoffe ermöglichen eine gesündere, reichhaltigere Ernährung. Darüber hinaus fördert diese Art des Einkaufens gerade die Vielfalt: statt das ganze Jahr über nur die gewohnten Tomaten zu kaufen, stehen nun je nach Saison andere Gemüse auf dem Speiseplan. Das fördert eine abwechslungsreiche Ernährung. Die der Körper braucht und „will“. http://www.evidero.de/regionale-lebensmittel-kaufen

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So wie ihr plant, wird man Gesundheitsvorsorge brauchen, und wohl auch eine Schule

Ja, wird man. Beides gehört -zusammen mit dem Angebot eines „Wellnesszentrums“- in die Sonderkategorie der „nicht(ver)handelbaren Dienstleistungen“. Es sind dies die einzigen Unternehmen die bei uns aus dem privaten Siedler-Markt herausfallen, insofern dass sie gemeinschaftlich getragen werden, so wie das auch schon in unserem hiesigen deutschen System passiert. Nur weitergehend. Auf dem Gesundheitssektor kennen wir z.B. bereits eine von der Allgemeinheit bezahlte Krankenversicherung. Die sollte auch in Autarkdörfern beinbehaltet sein, nur klüger angedacht, im Sinne einer vollbeamteten Ärzteschaft. Will heissen: Sie bekommt das Geld aus dem Versicherungstopf – ob sie nun arbeitet oder nicht. Dadurch entwickeln die „Halbgötter in Weiss“ anders als bei uns gewohnt ein hohes Eigeninteresse an der Vorsorge. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Werden wenig Leute krank, so können die Heilkundigen die Füße hochlegen und werden trotzdem entlohnt – umgekehrt als im marktwirtschaftlichen System, wo der „Doc“ Interesse daran hat, daß der Mensch krank wird und als Patient zu ihm kommt – damit er „abrechnen“ kann. Ebenfalls verbeamtet ist – hier gibt es keinen Unterschied zum Bekannten – der Lehrer.  Und, dieser Service ist dann neu, der Wellnesseauftragte, der für das körperliche und seelische Wohlbefinden zu sorgen hat: Massagen, Yoga, Meditation, psychologische Beratung, wonach auch immer dem Einzelnen gerade ist, wie in einem gutgeführten Urlaubsklub, absichtlich dort abgeschaut, um das Endlich-Angekommen-Gefühl zu heben. Für jede dieser drei Einrichtungen – Schule, ArztPraxis und WellnessZentrum – hat jeder Siedler einen minimalen Beitrag zu zahlen, dass er sie jederzeit kostenlos in Anspruch nehmen kann.

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Die Frage einer autarken Strom/Wärme/Wasserversorgung…

…ist mit natürlichen und erneuerbaren Energien zu lösen. Ein zentraler Bestandteil der „sauberen Lösung zur Los-Lösung“.
→ Energieautarkie → Wasserautarkie

Dass Energieautarkie auf diesem Gebiet durchführbar ist, haben bereits etliche herkömmliche Gemeinden vorgemacht, auch in Deutschland.

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„Auf keinen Fall Steinzeit…sondern mit den Mitteln die heute möglich sind“ – Ja, glaubt Ihr denn, die Raumfahrtprogramme fliegen mit Photovoltaik und Steinbacköfen zu den Sternen?

Das stand in einem Kommentar unter dem nuoviso-Interview. Meine Antwort: „Wenn Du zu den Sternen willst, dann ist das Dein Ding. Ich will zu mir, zur Partnerschaft, zur Familie, zur Gemeinschaft, zu den Wurzeln unserer Kultur, zur Natur. Glück hat nichts, aber auch gar nichts mit Raketentechnik, TV, Iphone und GPS zu tun. Im Gegenteil.“

Zugegeben, der Rückkonter ist „gefühlslastig“ und darin subjektiv. Es muss natürlich jede/r für sich selbst beurteilen, wann für ihn/sie der Punkt erreicht ist, an dem der Fortschritt negativ, „fressend“ wird und im wahrsten Sinne des Wortes Fort-Schreiten bedeutet, weg von sich und vom persönlichen Glück. Viele mögen einer Hochtechnisierung schmerzfreier begegnen und ihr keine „Gefahrenlage“ zuordnen.

Trotzdem gibt es hier eine objektive Gefahrenlage – und zwar auf dem Gebiet der Sicherheit. Selbst die Mainstreammedien fragen immer häufiger: „Was, wenn unser ´sauberes´ und in seinem Ultramodernismus anfälliges Finanz-, Energie- und Versorgungssystem infolge von Terror, Computerhack oder EURO-DOLLAR-Wirtschaftspleite einmal ins Kippen gerät?“ Die Frage ist simpel, klar und deutlich. Die Antwort ist es ebenfalls: Während vermeintlich irre Aussteiger dann in romantischen Geschäften den offenen Kamin befeuern, brüllt die Besatzung des GlobalRaumschiffs Enterprise im Dunkeln verzweifelt ihre Steckdosen an; oder prügelt sich – mit auf Null gestellten Konten  – in leeren Malls und Supermärkten um ein Butterbrot. So und nicht anders wird ein Systemcrash aussehen!

Auch die „humanistischen Freiheiten„, die sich das Abendland in Jahrhunderten hart erkämpft hat, werden dank unseres offenen, modern-mobilen Großmarktsystems bald zur Disposition stehen. Die Islamisierung der Gesellschaft ist Fakt, die Töchter der ehemals aufgeklärten Deutschen, Franzosen, Engländer und Schweden werden bereits morgen das Kopftuch der miefigen 5oiger wiederentdecken, wiederzuentdecken haben, Frauenbadetage sind bereits heute Thema in öffentlichen Schwimmbädern. Wer das gut findet, braucht nur in seinem sich gemächlich umvolkenden Viertel wohnen beiben.

risikospiel? 15

Würde ich sowas durchziehen, dann fürchte ich ein One-Way Ticket zu lösen. Mir erscheint das wie ein All-In wie beim Poker!

Ich verstehe das Bedenken. Aber: Ein solches Aufbauprojekt ist kein rausgeworfenes Geld, kein sinnlos weggegebener Aufwand, kein Alles-auf-eine-Karte! Jeder kann schliesslich seinen einmal erworbenen Grund und Boden wieder weiterverkaufen! Inklusive Gewinnmitnahmen, denn die Preise für Wohnraum steigen beständig.

Landbesitz ist eine Investition in die Zukunft, siehe die Empfehlungen die seriöse Wirtschafts- und Finanzexperten -leicht googlebar – seit Jahren aussprechen. Wir reden hier über real gewordenes Kapital, welches nicht mehr verloren geht. Für die Einsteiger und die Ihren. Im Sinne der Eigennutzung. Oder einfach nur als Wertanlage.

Das wirkliche Risikospiel findet im Gegenteil hochaktuell innerhalb „unserer“ Casinowirtschaft statt. Die wie jedes andere Pyramidensystem irgendwann zusammenbrechen wird. Mit dem Ergebnis dass das vertraute Geld, das so viele unverzinst auf der Bank oder unter dem Kopfkissen horten, plötzlich nichts mehr wert ist. Mit einem Schlag.