Gerechte Wert-Schätzung

Wert-SchätzenWirtschaft & Finanzen

Messbarkeit und gleiche Wertschätzung von Leistung

Die Markt-Abläufe in der Siedlergemeinde funktionieren nach dem Zeittauschverfahren („Zeit ist Geld“) das denkbar einfach erklärt ist: Wer zum Friseur geht, der dann 60 Minuten an den Haaren rumschnibbelt, gibt dafür 60 Punkte. Und der Friseur kriegt sie dann. Im Prinzip das bekannte System. Der wesentliche Unterschied besteht hier im Gerechtigkeitsprinzip, dank dem JEDE Dienstleistung nach diesem Schlüssel entlohnt wird, GLEICH entlohnt wird, denn immer gibt es pro verkaufter Arbeitsminute einen Punkt. Schwieriger wird natürlich die BeWertung von nicht-direkt-dienstleisterischen, materiellen Produkten, in denen ja ebenfalls Arbeit „drin“ ist, deren Aus“preis“ung  man ebenfalls wert-schätzen muss, manchmal sogar über zwei drei Stationen hinweg. So ist bei Backwaren in den Faktor Arbeitszeit (wie lange hat der Bäcker selbst gemischt, geknetet etc.?) einzurechnen, wieviel Punkte er vorher für die Besorgung der Zutaten aufwenden musste. Aber auch das ist machbar.

Wer hier -zu Recht – kritisiert „Quantität an Arbeitszeit ist nicht gleich Qualität an Leistung“ sollte bedenken, daß die Entlohnung in Siedlergemeinden nicht durch die Arbeit selbst erfolgt, sondern erst bei Nachfrage/Kauf des entsprechenden Produkts oder der Dienstleistung. Und da es MarktKonkurrenz gibt, kann sich der Kunde frei entscheiden, wo und bei wem er einkauft. Wie in unserer jetzt schon bestehenden Gesellschaft auch. Nur wird im Dorf nicht Preis und Leistung/Qualität das Entscheidungskriterium sein sondern allein Leistung/Qualität.

VORTEILE DIESES SYSTEMS FÜR DEN ARBEITER
  • Einkommensbemessungs-Entneidung gegenüber Dritten , und damit „Beruhigung“ im Arbeitsprozess
  • Die Orientierung auf eine „echte“ Berufung und der darin liegenden Lusterfahrung wird gegenüber dem Verlangen nach MehrWert/Prestige angehoben – was Sinn macht, da die Schaffenszeit unser Leben bestimmt und ein mehrfaches der verbleibenden Konsumzeit umfasst.
VORTEILE FÜR DEN „WIRTSCHAFTSRAUM“
  • Durch den kleinen Raum, in dem dieses System stattfindet, bleibt die „Kaufkraft“ für damit getätigte Geschäfte in der Region, statt in die Peripherie abzuwandern.
  • Da es keine Kopplung an den Euro gibt, bleibt „unsere Wirtschaft“ selbst bei einem massiven Zusammenbruch der nationalen UmgebungsWirtschaft stabil.
  • Die Zeitwährung wird mit jedem neuen Mitwirkenden neu geschöpft, ohne dass Inflationsgefahr bestünde, weil die betreffende Person ja selbst wieder produziert und verbraucht.
BEREITS BESTEHENDE ERFAHRUNGEN

Ein ähnliches Prinzip gibt es bereits in den USA unter dem Begriff „TimeBanking“. Hier bekommen Mitglieder einer Zeitbank Kredite für Dienstleistungen, die sie wiederum anderen Mitgliedern anbieten. Für jede Stunde Arbeit geht dann ein Zeitdollar auf ein Konto des Mitglieds. Anders als bei normalen Transaktionen besteht Zeitbanking in der Regel aber nicht auf Gegenseitigkeit. Stattdessen geht beispielsweise Jane für John babysitten. John repariert Marys tropfenden Wasserhahn. Mary fährt Tom zum Arzt und so weiter. Alle verdienen ihre Zeitdollars. Ihre Arbeit wird immer gleich bewertet. Eine Stunde Arbeit ergibt einen Zeitdollar, der nicht einmal steuerpflichtig ist.

Die Erfinder der Transitiontowns wickeln ihre „Bezahlungen“ übrigens über eine praktische HandyApp ab- eine Funktion die auch Siedler nutzen sollten.